PTBS und Berufsunfähigkeit – Wenn die Psyche nicht mehr kann
Menschen, die an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden, kämpfen oft mit schweren seelischen und körperlichen Folgen. Viele Betroffene sind nicht mehr in der Lage, ihren Beruf wie zuvor auszuüben. Doch genau in dieser Situation, in der finanzielle Sicherheit besonders wichtig wäre, lehnen Versicherungen Anträge auf Berufsunfähigkeitsrente häufig ab.

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In diesem Beitrag erfahren Sie, wann PTBS zur Berufsunfähigkeit führt, welche Hürden es bei der Anerkennung gibt und wie ein Fachanwalt wie Matthias Neeb für Versicherungsrecht Sie unterstützen kann, wenn Ihre Versicherung die Zahlung verweigert.
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Wenden Sie sich jederzeit mit Ihren Fragen an unsere spezialisierte Kanzlei. Als Fachanwalt für Versicherungsrecht bin ich auf Fälle im Bereich Berufsunfähigkeit spezialisiert und helfe Ihnen gerne weiter. Kontaktieren Sie einfach meine BU-Kanzlei für ein Erstgespräch.
Übersicht:
1.Was ist eine PTBS – und wie entsteht sie?
Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die nach einem extrem belastenden oder lebensbedrohlichen Ereignis auftreten kann – etwa nach einem schweren Unfall, einem Überfall, militärischen Einsätzen oder Gewalterfahrungen.
Typische Symptome sind Flashbacks, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit, sozialer Rückzug oder starke Ängste. Viele Betroffene vermeiden Situationen, die sie an das Trauma erinnern. Oft kommen depressive Verstimmungen oder körperliche Beschwerden hinzu.
Eine PTBS kann das gesamte Leben verändern – insbesondere, wenn sie unbehandelt bleibt oder chronisch wird. Viele Menschen sind dadurch dauerhaft in ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt und entwickeln im Verlauf eine Berufsunfähigkeit.
2.Wann gilt man mit PTBS als berufsunfähig?
Von Berufsunfähigkeit spricht man, wenn eine Person aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen voraussichtlich dauerhaft nicht mehr in der Lage ist, ihren zuletzt ausgeübten Beruf zu mindestens 50 Prozent auszuüben. Diese Definition ergibt sich aus den meisten privaten Berufsunfähigkeitsversicherungsverträgen und entspricht der in der Rechtsprechung anerkannten Auslegung, unter anderem nach § 172 Abs. 2 VVG (Versicherungsvertragsgesetz).
Bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) ist dies häufig der Fall, weil die Erkrankung das Konzentrationsvermögen, die Belastbarkeit und die emotionale Stabilität erheblich beeinträchtigt. Auch die Fähigkeit, mit anderen Menschen zu interagieren oder Stresssituationen zu bewältigen, ist oft dauerhaft eingeschränkt – Faktoren, die in vielen Berufen essenziell sind.
Besonders gefährdet sind Berufsgruppen, die mit hoher Verantwortung, psychischer Anspannung oder regelmäßig belastenden Erlebnissen verbunden sind – etwa Pflegekräfte, Lehrer, Polizisten, Soldaten oder Rettungssanitäter. Aber auch Angestellte im sozialen oder medizinischen Bereich, die häufig mit Leid, Konflikten oder Zeitdruck konfrontiert werden, können infolge eines Traumas dauerhaft arbeitsunfähig im Sinne des § 240 SGB VI oder berufsunfähig im Sinne des Versicherungsvertragsrechts werden.
Beispiel:
Eine Krankenschwester erlebte auf der Intensivstation den Tod mehrerer Patienten, darunter ein Kind. Seitdem leidet sie unter Albträumen und Panikattacken. Ihr Arzt diagnostizierte eine chronische PTBS. Sie kann ihren Beruf nicht mehr ausüben – eine Berufsunfähigkeit liegt vor.
3.Typische Probleme mit der Berufsunfähigkeitsversicherung
Viele Versicherungsnehmer sind überrascht, wenn ihre Versicherung die beantragte Leistung trotz eindeutiger Diagnose ablehnt. Doch gerade bei psychischen Erkrankungen – und insbesondere bei PTBS – kommt dies häufig vor.
Versicherungen argumentieren oft, die Beschwerden seien nicht ausreichend belegt oder heilbar. Manche verweisen auf vermeintlich fehlende objektive Nachweise oder behaupten, die Arbeitsunfähigkeit sei nur vorübergehend.
Weitere typische Ablehnungsgründe sind:
- Unvollständige oder missverständliche Angaben im Versicherungsantrag
- Zweifel an der Diagnose oder an der Schwere der Symptome
- Gutachten, die die Belastung des Betroffenen herunterspielen
- Fehlende lückenlose ärztliche Dokumentation
Für die Betroffenen bedeutet das eine zusätzliche seelische Belastung. Viele stehen finanziell und psychisch unter großem Druck, weil sie keine Berufsunfähigkeitsrente erhalten – obwohl sie jahrelang Beiträge gezahlt haben.
4.Wie ein Fachanwalt für Versicherungsrecht helfen kann
Ein erfahrener Fachanwalt für Versicherungsrecht wie Matthias Neeb aus Münster kann in solchen Situationen entscheidend helfen. Er prüft die Versicherungsunterlagen, bewertet die Erfolgsaussichten und setzt sich mit Nachdruck für die berechtigten Ansprüche seiner Mandanten ein.
Herr Neeb unterstützt Sie unter anderem bei:
- Prüfung des Versicherungsvertrags und der Ausschlussklauseln
- Kommunikation mit der Versicherungsgesellschaft
- Einholung und Bewertung medizinischer Gutachten
- Durchsetzung der Berufsunfähigkeitsrente – außergerichtlich oder vor Gericht
Gerade bei PTBS ist die Zusammenarbeit mit spezialisierten Gutachtern wichtig. Nur ein fundiertes psychiatrisches Gutachten kann die tatsächliche Einschränkung der Arbeitsfähigkeit überzeugend belegen.
Wenn die Versicherung die Zahlung verweigert, kann Matthias Neeb notfalls gerichtlich gegen die Versicherung vorgehen. Als Fachanwalt mit über 20 Jahren Erfahrung kennt er die Strategien der Versicherer – und weiß, wie man sie erfolgreich entkräftet.
5.Berufsunfähigkeit bei PTBS in der Praxis
In der anwaltlichen Praxis zeigt sich deutlich: PTBS gehört zu den häufigsten psychischen Ursachen für eine anerkannte Berufsunfähigkeit. Betroffene geraten oft in einen langwierigen und belastenden Prozess mit ihrer Versicherung, bevor eine Leistung tatsächlich gezahlt wird.
Ein zentrales Problem liegt darin, dass die Auswirkungen einer PTBS nicht objektiv messbar sind. Während körperliche Einschränkungen durch Röntgenbilder oder Laborwerte leicht belegt werden können, stützt sich die Beurteilung einer psychischen Erkrankung vor allem auf ärztliche Berichte und Gutachten. Versicherungen nutzen diese Unsicherheit häufig aus, um Zweifel an der Diagnose oder an der Schwere der Beeinträchtigung zu haben.
Darüber hinaus wird von den Versicherten oft verlangt, dass sie alternative Tätigkeiten ausüben könnten – selbst dann, wenn diese den psychischen Zustand weiter verschlechtern würden. Auch werden langwierige Begutachtungen oder wiederholte Nachprüfungen angeordnet, die für Betroffene eine enorme zusätzliche Belastung darstellen.
Gerade hier zeigt sich der Vorteil einer fachanwaltlichen Begleitung: Ein spezialisierter Rechtsanwalt kann die medizinischen Unterlagen bewerten, unzulässige Nachforderungen der Versicherung abwehren und gezielt darauf hinwirken, dass die tatsächliche Einschränkung der Arbeitsfähigkeit anerkannt wird. Nur so können Betroffene sicherstellen, dass sie die vertraglich zugesicherte Berufsunfähigkeitsrente auch wirklich erhalten.
6.Das sollten Betroffene beachten
Wenn Sie an einer PTBS leiden und Ihren Beruf nicht mehr ausüben können, sollten Sie frühzeitig handeln:
- Suchen Sie ärztliche Hilfe. Eine genaue Diagnose durch einen Facharzt für Psychiatrie ist die Grundlage jeder Anerkennung.
- Dokumentieren Sie Ihre Beschwerden. Sammeln Sie Atteste, Therapieberichte und Gutachten.
- Melden Sie den Leistungsfall frühzeitig. Informieren Sie Ihre Versicherung rechtzeitig über Ihre Berufsunfähigkeit.
- Lassen Sie Ihre Unterlagen prüfen. Ein Fachanwalt kann beurteilen, ob die Voraussetzungen für die Berufsunfähigkeitsrente vorliegen und ob Ihre Angaben vollständig sind.
- Lassen Sie sich nicht von einer Ablehnung entmutigen. Viele Anträge werden zunächst abgelehnt, obwohl berechtigte Ansprüche bestehen.
7.Fazit
Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) kann tiefgreifende Folgen für das Berufsleben haben. Viele Betroffene sind dauerhaft nicht mehr arbeitsfähig und auf die Leistungen ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung angewiesen.
Doch Versicherungen lehnen gerade psychische Erkrankungen häufig ab oder versuchen, die Zahlung hinauszuzögern. In diesen Fällen kann ein erfahrener Fachanwalt helfen, die berechtigten Ansprüche erfolgreich durchzusetzen.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- PTBS kann zur vollständigen Berufsunfähigkeit führen.
- Versicherungen verweigern Leistungen häufig ohne ausreichende Begründung.
- Ein Fachanwalt für Versicherungsrecht kann die Zahlung der BU-Rente durchsetzen.
- Ärztliche Dokumentation und Gutachten sind entscheidend.
8.FAQ
Ist PTBS als Berufskrankheit anerkannt?
In bestimmten Berufen – etwa bei Soldaten, Feuerwehrleuten oder Rettungskräften – kann eine PTBS als Berufskrankheit anerkannt werden. Voraussetzung ist, dass die Erkrankung eindeutig auf die berufliche Tätigkeit zurückzuführen ist.
Wie lange ist man bei einer PTBS arbeitsunfähig?
Das hängt von der Schwere der Erkrankung ab. In vielen Fällen besteht die Arbeitsunfähigkeit über Monate oder Jahre. Bei chronischer PTBS kann sie dauerhaft sein.
Welche psychischen Erkrankungen können zur Berufsunfähigkeit führen?
Neben PTBS können auch Depressionen, Angststörungen, Burn-out oder Zwangsstörungen zu einer Berufsunfähigkeit führen.
Ist PTBS eine schwere psychische Erkrankung?
Ja. PTBS zählt zu den schwerwiegenden psychischen Störungen, da sie oft mit massiven Einschränkungen im Alltag, starken Ängsten und sozialem Rückzug verbunden sind.
Kann ich trotz Psychotherapie berufsunfähig werden?
Ja. Auch wenn Sie in Behandlung sind, kann Ihre Erkrankung weiterhin so schwer sein, dass Sie nicht arbeiten können. Entscheidend ist die tatsächliche Leistungsfähigkeit, nicht allein die Therapiebereitschaft.
Kann ein Arzt berufsunfähig schreiben?
Ein Arzt kann eine Arbeitsunfähigkeit bescheinigen und eine Prognose abgeben. Die rechtliche Anerkennung der Berufsunfähigkeit erfolgt jedoch durch die Versicherung – häufig erst nach Vorlage eines fachärztlichen Gutachtens.
Was sollte ich tun, wenn meine Versicherung nicht zahlt?
Wenden Sie sich an einen Fachanwalt für Versicherungsrecht. Er kann die Begründung der Ablehnung prüfen, Gutachten einholen und Ihre Ansprüche notfalls gerichtlich durchsetzen.
Bildquellennachweis: Dean Drobot | Canva.com
Wenn Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung wegen einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) nicht zahlt oder Sie unsicher sind, ob Sie Anspruch auf Leistungen haben, sollten Sie schnell handeln.
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